Kategorien
Allgemein

Leserbrief „Der Preis ist zu hoch“

Der folgende Leserbrief aus dem heutigen Altmühl-Boten ist mit freundlicher Genehmigung der Autorin auch hier zu lesen. Vielen Dank für diese treffende Analyse!

Der Preis ist zu hoch

In Australien brennen die Waldflächen ab, so groß wie Bayern und Baden Württemberg zusammen, mit Millionen von Tieren! Die Feuerwehren sind machtlos! In der Nachbarregion sind die Menschen hilflos gegenüber den Regenfluten! Der Klimawandel wirft seine Schatten voraus!

Die Artenvielfalt ist in Deutschland dramatisch zurück gegangen! Und unser Winter, bleibt diesmal aus?

Trotzdem einfach weiter so! Wir halten es für wichtig, dass wir ein Stück Bundestraße um ca. 500m von A nach B verlegen. Und wir halten es für richtig, dass wir dafür eine neue Auffahrt schaffen auf die um 4-5 m erhöhte Umgehungsstraße, mit riesigem Brückenbauwerk für Kreisel und Zu- und Abfahrten, mit Umlenkung des Überleiters, verbunden mit weiteren Brückenbauwerken an kleinen aber wichtigen Bächen, mit Schallschutzwänden, Unter- oder Überführungen und was da noch alles dazukommt.

Wir staunen, glauben es kaum und freuen uns, dass wir diese umfangreichen Maßnahmen mit angeblich günstigen 17 Mio € durchgeführt bekommen, und das nicht mal selber zahlen müssen! Jedenfalls nicht als Stadt oder Landkreis, sondern „nur“ als Steuerzahler!

Und dann, wenn Straßen und Bauwerke geschaffen sind, dann ernten wir den Verkehr! Macht nichts, bauen wir einfach weitere Lärmschutzwände! Dann können die immer größeren und stärkeren PKW‘s und LKW’s an Muhr, Laubenzedel und Schlungenhof vorbeibrausen. Je länger die Lärmschutzwände (z.B. zwischen Muhr und Laubenzedel) desto besser sind wir geschützt vor Verkehrslärm und vor unnötigen Einsichten (im doppelten Sinne)!

Und dann wären wir Schelme, wenn wir nicht die Gelegenheit am Schopfe ergreifen würden um in diesen neu geschaffenen unwirtlichen Zonen neue Gewerbegebiete zu errichten! Raus aus Schlungenhof, rein in die Wiesen zwischen Laubenzedel und Schlungenhof.

Haut fort die Wiesen, die kleinen Bäche und unspektakulären Schotterwege, die Rückzugsgebiete der heimischen Tierwelt – wir schaffen stattdessen den Fortschritt!

Weg mit der landschaftsprägenden Topografie unserer Heimat. Unseren Feriengästen präsentieren wir in Zukunft die neuen schnellen lärmgeschützten Straßen, damit sie umso so schneller wieder wegfahren, weil es ihnen bei uns nicht mehr gefällt.

Als wären wir nicht in der Lage, mit guten geeigneten städtebaulichen Maßnahmen die Situation in Schlungenhof zu verbessern, ohne den Verkehr so gewalttätig zu verlagern!

Um die städtische Entwicklung voranzutreiben gibt es andere sinnvolle, weniger umweltfeindliche aber touristenfreundliche Maßnahmen.

Der Preis, der mit den Eingriffen in die Landschaft für die Verlegung der B 13 zwischen Muhr und Schlungenhof zu zahlen wäre, ist zu hoch um ihn zu akzeptieren!

Gut, dass es der ÖDP gelungen ist, das Volksbegehren auf den Weg zubringen. Und ich hoffe darauf, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzt, und dass möglichst viele Gunzenhäuser Bürger von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und nicht das Ratsbegehren sondern das Bürgerbegehren „Heimat bewahren – deshalb STOPP zur B13-Ortsumfahrung Schlungenhof!“ unterstützen!

Renate Peiffer, Muhr am See

Gemeinderätin, Kreisrätin B90/Die Grünen